Veranstaltung: | Positionspapier zur Hochschulstrukturreform |
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Antragsteller*in: | Jonas-Luca König (Mainz KV) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 26.03.2019, 20:25 |
A1: Hochschulzukunftsprogramm Rheinland-Pfalz transparent fortschreiben
Antragstext
Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz begrüßt, dass das Ministerium für
Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz erste Empfehlungen der
Expertenkommission des Hochschulzukunftsprogramm umsetzt. Gleichzeitig muss der
weitere Prozess dringend neu aufgesetzt und transparent fortgeführt werden um
die Strukturreform der rheinland-pfälzischen Hochschullandschaft nicht zu
gefährden und alle Beteiligten an allen Standorten mitzunehmen. Darüber hinaus
sollen die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags umgesetzt werden und mit den
Hochschulen verbindliche Zielvereinbarungen, auf Grundlage der Hinweise des
Expertenberichts sowie weiteren Schwerpunkten, die sich im Dialog mit den
Hochschulen ergeben, vereinbart werden. Dies sind wichtige Schritte um auch in
Zukunft eine starke Struktur für Spitzenforschung und gute Lehre in Rheinland-
Pfalz bauen zu können und mit allen beteiligten eine Vision für die Zukunft zu
entwickeln.
Neugründung der Universität Landau-Kaiserslautern
Die Landesregierung hat auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Expertenbericht
des Hochschulzukunftsprogramms beschlossen die Universität Koblenz-Landau zu
trennen. Während der Standort Koblenz als eigene Universität weiterbestehen
soll, soll es zu einer Neugründung einer Universität im Süden von Rheinland-
Pfalz kommen, die die TU Kaiserslautern und den Standort Landau der Universität
Koblenz-Landau einschließt.
Minister Prof. Dr. Konrad Wolf hat es bisher versäumt die Entscheidung zur
Neustrukturierung der Universität Koblenz-Landau und der TU Kaiserslautern im
Dialog mit allen Akteuren, also Hochschulleitungen, wissenschaftlichem Mittelbau
und Studierenden, zu diskutieren und vorzubereiten. Dementsprechend groß sind
die Vorbehalte an den betroffenen Standorten. Daher gilt es jetzt umso mehr alle
Beteiligten in einem klar definierten und transparenten Prozess mitzunehmen.
Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz fordert dabei die Einbeziehung aller
Statusgruppen der jeweils betroffenen Standorte nicht nur in Strukturfragen zur
Fusion, sondern auch zum zukünftigen Leitbild und Schwerpunkt der Universität.
Dieser Prozess soll klar definierten Regeln folgen und transparent ablaufen.
Darüber hinaus fordert Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz:
- Massive Standortinvestitionen sowohl in die Standorte Kaiserslautern und
Landau, welche nicht zum Nachteil anderer Universitäten und Hochschulen
für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz gehen.
- Eine Fächergarantie: alle Fächer sollen langfristig an ihren jeweiligen
Standorten fortbestehen.
- Synergieeffekte zu nutzen und auszuloten welche neuen Fach- und
Forschungsbereiche im Verbund möglich sind – ohne die bisher erfolgreichen
Projekte an beiden Standorten zu gefährden.
- Die neue Partnerschaft auch räumlich zu vernetzen mit einer direkten S-
Bahn-Linie von Karlsruhe über Landau, Neustadt nach Kaiserslautern.
- Möglichst schnell Planungssicherheit zu schaffen um laufende
Forschungsprojekte nicht zu gefährden und Professor*innen,
Mitarbeiter*innen und Student*innen nicht zu verunsichern.
Weiterentwicklung der Universität Koblenz
Die Universität Koblenz wird zukünftig alleine die Aufgabe stemmen müssen als
Universität im Norden von Rheinland-Pfalz die Region zu stärken. Auch hier
fordert Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz eine langfristige Fächergarantie
für alle bisher angebotenen Disziplinen. Darüber hinaus muss die regionale
Vernetzung, also die Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz sowie regionaler
Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft gestärkt werden. Es gilt zu prüfen
inwiefern neue Fächer an der Universität Koblenz angesiedelt werden können.
Kommentare
Jonas-Luca König:
Neugründung der Universität Koblenz
Der Campus Koblenz der jetzigen Universität Koblenz wird zukünftig alleine die Aufgabe stemmen müssen als einzige Universität im Norden von Rheinland-Pfalz die Region zu stärken. Bündnis 90/Die Grünen fordert die Neugründung einer Universität Koblenz am Campus Koblenz. Es soll eine langfristige Fächergarantie für alle bisher angebotenen Disziplinen geben und die Universität soll mittel- bis langfristig durch die Einführung einer juristischen und medizinischen Fakultät zu einer Volluniversität weiterentwickelt werden. Als einer der wichtigsten Gerichtsstandorte in Rheinland-Pfalz ist Koblenz für eine juristische Fakultät prädestiniert. Auch für die Einführung eine medizinischen Fakultät ist der Standort Koblenz durch mehrere Krankenhäuser, insbesondere das Bundeswehrkrankenhaus, bestens geeignet. Fächer, die aktuell nur im Rahmen eines Lehramtsstudiums belegt werden können, sollen auch als Fachstudiengänge etabliert werden. Zudem soll für jeden Bachelorstudiengang einen entsprechenden Masterstudiengang angeboten werden.
Darüber hinaus muss die regionale Vernetzung, also die Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz sowie regionaler Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft gestärkt werden.